Eine der schönsten Wanderungen im Jahr 2019 habe ich im Zion
National Park gemacht, genauer gesagt auf dem West Rim Trail, der am Trailhead The Grotto startet. Der Zion National Park ist außerordentlich beliebt und
daher immer gut besucht. Aber selbst hier könnt Ihr den Massen entfliehen – vorausgesetzt, Ihr seid bereit, ein bisschen Muskelkraft und Ausdauer für rund
14,5 km hin und zurück inklusive 750 Höhenmeter aufzubringen.
Gewusst wo, lautet allerdings die Devise. Der West Rim Trail ist eine sehr empfehlenswerte
Option, will man die überwältigende Natur des Zion National Park ohne Heerscharen
von anderen Touristen erleben.
Der West Rim Trail startet am TrailheadThe Grotto. Zunächst führt der Weg eben entlang des Virgin River. Es ist wunderschön hier und das Wetter jetzt im März kühl aber sonnig. Sehr bald wird es steil und der Weg führt in Serpentinen die westliche Canyonwand hinauf. Eine kurze Verschnaufpause gewährt der Refrigerator Canyon. Leider ist das ebene Stück nur sehr kurz und bald darauf müssen die 21 engen Serpentinen bewältigt werden, auchWalter`s Wiggles genannt. Hier sind immer noch viele Menschen unterwegs, die meisten von ihnen wollen jedoch zum Angels Landing, dem berühmten Endpunkt einer exponierten Tour über einen zuweilen sehr schmalen und abschüssigen Felsgrat. Nach 3,7 km erreichen wir den Fuß des Grats, der hinauf zum Angels Landing führt. Unglaubliche Menschenmengen schieben sich den Grat hinauf entlang von Stahlseilen. Manche sogar in Flip-Flops. Meine Begleitung und ich beschließen, Angels Landing rechts liegen zu lassen und folgen links dem West Rim Trail. Jetzt sind wir auf einmal fast allein auf dem Weg. Ich drehe mich um und schaue sprachlos zurück in den grandiosen Zion Canyon. Wir queren ein Felsplateau, laufen über einen Kamm und dann abwärts in den Little Siberia Canyon. Nadelbäume und Manzanita-Sträucher wachsen aus den Felsen, es riecht nach Frühling. Unten angekommen führt der Weg über eine Brücke, um dann erneut in Serpentinen aufwärts durch weitere Canyons zu verlaufen, bis wir nach 7,2 km das Horse Pasture Plateau erreichen, wo sich Cabin Spring befindet. Weite Blicke in scheinbar unendlich viele Canyons und Ebenen sind ein spektakulärer Abschluss für eine Tour, die bereits sehr reich an fantastischen Aussichten ist.
Habt Ihr Gefallen am Wandern auf dem Colorado Plateau gefunden? Dann möchte ich Euch den Neck Spring Loop im Canyonlands National Park sehr ans Herz legen.
-> Weiter Wandertouren in Utah und Arizona findet Ihr auch im Buch "Wandern auf dem Colorado Plateau".
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