Das
Himmelmoor bei Quickborn zählt streng genommen nicht mehr zu Hamburg, ist aber
von dort relativ schnell mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, daher stelle
ich Euch die Wanderung in dieser Rubrik vor. Mit ursprünglich rund 600 Hektar Mooroberfläche war es das größte Hochmoor Schleswig-Holsteins.
Bis 2018 wurde im Moor noch Torf abgebaut, der als Brennstoff genutzt wird, allerdings nicht mehr so häufig, da
es sich um einen problematischen Brennstoff handelt der umweltschädigend und
aufwändig in der Verarbeitung zum Brennstoff. Im Himmelmoor werden aktuell nach
und nach die Moore wiedervernässt – das heißt, dass sie in ihren ursprünglichen Zustand
zurückversetzt werden, um das ehemalige Ökosystem wieder herzustellen. Meine Lieblingstour
führt von der S-Bahn-Station Quickborn über das alte Torfwerk einmal um das
Himmelmoor herum und zurück zum Bahnhof. Gut zu wissen: Der Weg ist schlecht bis
gar nicht ausgeschildert.
In
Quickborn am Bahnhof beginnt die Wanderung und ich laufe zunächst durch eine
eher unattraktive deutsche Kleinstadt. Der Weg verläuft durch die Bahnhofstraße,
bis nach 0,7 km rechts eine Kirche sichtbar wird. Sie wurde von Christian F. Hansen, einem berühmten dänischen
Architekten, Anfang des 19. Jahrhundert erbaut. Hier überquere ich die
Kieler Straße und laufe für rund 200 m nach rechts um dann nach links in die
Donathstraße einzubiegen. Kurz darauf gehe ich rechts in den Klingenberg und laufe, bis
ich die Himmelmoorchaussee erreiche. Hier führt der Weg links in Richtung Torfwerk und ich folge der Beschilderung. Das Werk erreiche ich nach 2,7 km.
Hinter dem Parkplatz startet dann die eigentliche Wanderung. Ich laufe den
Inneren Moorweg nach links in Richtung Südwesten durch den Wald. Der erste
Abzweig nach rechts führt mich direkt zu den vertorften Flächen, die teilweise
bereits wieder wiedervernässt worden sind: Hier soll wieder Moor entstehen. Ich
laufe weiter in Richtung Südwesten. Die Vögel zwitschern, es ist
ein schöner Frühlingstag mit wildem Wolkenspiel. Dann führt der Weg nach 3,4 km
links zurück in den Wald und ich folge der ursprünglichen Richtung nach rechts,
bis nach ein Abzweig rechts zu einem Aussichtspunkt führt, von dem man
einen tollen Blick über die Weite des Moors und ehemalige Torfpütten hat. Es
geht dann eine ganze Weile weiter geradeaus entlang der Feldbahn-Schienen entlang
des Moores; anstrengend zu laufen, aber sehr viel interessanter als der Weg durch den Wald.
Nach
5,6 km drehen die Schienen, denen ich folge, nach links. Gleich darauf führt der Weg ums Moor herum nach rechts auf den Hauptweg in den Wald und wendet sich im Großen und Ganzen nach Westen. Links taucht noch einmal eine bereits
renaturierte große Moorfläche auf, die mit weißem Wollgras bewachsen ist. Der
Weg dreht nach links und führt um das Moor herum und ich erreiche nach 6,1 km einen
Abzweig; hier muss ich rechts. Ich erreiche eine Straße, hier gehe ich wieder rechts und
gleich darauf links. Dann, bei einer asphaltierten Straße, muss ich erneut rechts abbiegen, ebenso wie bald darauf auf den Weg Am Hörn. Jetzt führt
der Weg durch Felder und Wald. An der nächsten
Wegkreuzung nach 7,5 km erreiche ich einen Weg, der meinen quert, hier muss ich
wieder rechts laufen. Jetzt schaue ich auf weites Grünland, die Landschaft hat sich komplett verändert. Nun laufe ich immer
weiter geradeaus parallel zum Moorrandgürtel in Richtung Nordosten. Nach 10,1 km erreiche ich wieder einen Abzweig, hier halte ich mich rechts.
Beim
nächsten Abzweig kurz darauf verlasse ich den Hauptweg und gehe rechts wieder in
Richtung Moor in Richtung Südosten. Ich quere das Moor und nehme danach den Weg links, um zu Torfwerk
zurückzukommen, das ich nach rund 12,5 km erreiche. Die letzten 2,7 km zurück
zur S-Bahn-Station führen mich wieder durch das Wohngebiet. Eine tolle Tour mit
abwechslungsreicher Landschaft mit nicht zu viel Betrieb.
Wie viele Hamburger kenne auch ich nur den Teil von Hamburg ganz gut, in dem ich aufgewachsen bin, in diesem Fall den Hamburger Westen. Und auch dort ist noch Luft nach oben, was meinen Kenntnisstand der dortigen Natur und Wandermöglichkeiten anbelangt. Zeit, dies einmal zu ändern? Ich würde sagen, ja. Wer Lust hat, kommt mit auf meine Wanderungen in und um Hamburg – lasst Euch inspirieren. Das ist übrigens nicht nur für Hamburger eine Option.
Ihr wollt noch mehr von Hamburg per Pedes entdecken? Dann folgt mir doch zum Beispiel auch vom Mittleren Landweg über die Dove-Elbe bis zur Veddel.