Nicht nur Hamburg lässt sich erlebnisreich per pedes erkunden – auch in Wien führen die Stadtwandertouren zu unentdeckten „hidden gems“. Die Etappe 1a der Stadtwanderwegeim Wiener Norden führt mich auf den 425 m hohen Leopoldsberg. Spektakulär ist die Aussicht auf Wien und die Donau, die immer besser wird, je höher ich steige.
Auch auf den Stadtwanderungen passiert Ihr allerlei geschichtträchtiges Kulturgut in dieser Stadt, die vor Vergangenheit nur so strotzt. Und manchmal steckt die große Geschichte in Details am Wegesrand, die sonst leicht zu übersehen sind, beim Wandern jedoch eher entdeckt werden können. Vielleicht habt Ihr Lust und macht es mir nach: Wien zu entdecken abseits von Prater und Co. und gleichzeitig in Bewegung zu sein.
Ich fahre mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bis Wien-Döbling in Nussdorf. Die ersten 2 Kilometer ab Nussdorf verlaufen nördlich entlang der Donaupromenade. Beim Kahlenbergerdorf unterschreite ich eine Bahnunterführung und folge zunächst der Billergasse und Bloschgasse. Über 1,5 Kilometer erklimme ich nun über den Nasenweg der Leopoldsberg in nordwestliche Richtung – über zahlreiche Treppen und Aussichtsplattformen, die während des steilen Anstiegs zum Ausruhen einladen. Der Name des Weges ist auf den als „Nase“ bezeichneten Steilhang zurückzuführen. In einer Höhe von 425 Meter erwartet mich neben einem tollen Ausblick die Burg und Kirche am Leopoldsberg. Hier befindet sich auch eine Gedenktafel, die an die Belagerung Wiens durch die Türken erinnert. Auch ein Kosakendenkmal, von ukrainischen Bildhauern gestaltet, erinnert an die Belagerung und die erfolgreiche Abwehr unter Mithilfe der Kosaken. Wien war wirtschaftlich strategisch wichtig am Knotenpunkt zweier Handelswege gelegen, der Donau und der Bernsteinstraße, daher beliebtes Eroberungsziel der Osmanen.
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