Grüner Ring Hamburg – was für eine tolle Möglichkeit, die schöne Hansestadt zu Fuß zu erkunden. In der Tat ist Hamburg eine der grünsten Städte der Welt. Diese erste Etappe des Grünen Rings von Teufelsbrück nach Stellingen führt mich durch diverse Parkanlagen und Grünräume Altonas und bietet eine abwechslungsreiche Strecke mit vielen Highlights.
Mit dem Bus kommt man problemlos von Hamburg-Altona zum Fähranleger Teufelsbrück an der Elbe. Ich schaue noch kurz bei der Teufelsfigur vorbei, die den Namen „Teufelsbrück“ illustriert. Angeblich ging es hier früher mal „mit dem Teufel zu“: Der Legende nach sind dort, wo das Flüsschen "Flottbek" in die Elbe mündet, viele Fuhrfahrzeuge verunglückt. Solange, bis eine Brücke gebaut wurde mit Hilfe des Teufels, der dafür im Tausch die Seele eines Hasen bekam. Naja, wer weiß. Es ist jedenfalls eine gute Geschichte. Auf der anderen Straßenseite startet meine heutige Tour von Teufelsbrück bis Stellingen – die erste Etappe des Grünen Rings Hamburg, genauer gesagt des zweiten Grünen Rings Hamburg. So sagt es auch das grüne Schild, gezeichnet mit einer 11. Es leitet mich, an Laternenpfähle und Bäume gepinnt, auf dieser Etappe und auch auf anderen auf dem Grünen Ring ziemlich gut.
Auf der anderen Seite des Fähranlegers Teufelsbrück führt mich eine kleine Seitenstraße links in die Straße „Lünkenberg“ in Richtung Nordwesten. Ich befinde mich im Hamburger Westen, hier bin ich aufgewachsen und ich schwöre, dass ich noch nie in dieser Straße war und auch nicht in dem sich bald darauf anschließenden Wesselhöfft-Park, der ein zauberhaftes, kleines Gewässer beheimatet. Nach 800 m geht es aus dem Park hinaus und ich überquere die Straße Quellental. Gleich darauf laufe ich durch den Westerpark in Richtung Norden und erreiche nach 1,7 km den Bahnhof Klein-Flottbek.
Weiter geht es in Richtung Norden am Botanischen Garten vorbei. Ich überquere den Hemmingstedter Weg und erreiche nach 2,8 km den hübschen Ziegeleiteich. Hier bin ich als Kind häufig Schlittschuh gelaufen; das er so groß ist, hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Der Weg schlängelt sich nun vorbei Kleingärten und einem 70er-Jahre-Hochhaus bis zur Osdorfer Landstraße in Richtung Nordosten. Ich muss die große Hauptverkehrsstraße nach 3,9 km überqueren. Der Weg führt mich nun in den mir bis dato gänzlich unbekannten Lise-Meitner-Park in Richtung Norden. Hier waren früher einmal ein Flughafen und davor ein Exerzierplatz. Seine Hügel erhielt der Park durch das Erdreich, das beim Bau des Elbtunnels ab Ende der 60er Jahre anfiel. Es ist still hier und ich begegne kaum einem anderen Menschen. Kaum zu glauben, dass ich mich mitten in der Großstadt Hamburg befinde.
Nach 5,7 km überquere ich die Luruper Hauptstraße und biege in die Stadionstraße in Richtung Osten ein. Rechts taucht bereits der Altonaer Volkspark auf. Ich habe Hunger und mache einen kurzen Abstecher in den schönen Daliengarten und zum Biokiosk „c`est si bon“, der wirklich leckere Snacks für hungrige Wandermenschen wie mich bereithält. Ich suche mir einen von den weißen Holzsesseln und esse meine Waffel mit Blick auf die Blumenfülle, die jetzt im Sommer in voller Pracht erblüht ist. Dann führt mich die letzte Etappe noch ein Stück durch den Stadtwald des Altonaer Volkspark, dem größten Park in Hamburg, bis ich nach 8,5 km den S-Bahnhof Stellingen erreiche. Fazit: Eine sehr abwechslungsreiche Strecke fast ausschließlich durch Parkanlagen: Jetzt im Sommer würde ich sagen: Auftakt Grüner Ring, wirklich sehr gelungen!
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