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Dirt Roads: Was bitte ist das und warum ist es wichtig, das zu wissen?

  • von Dagmar Grutzeck
  • 16 Okt., 2019
Blick auf die Cottonwood Canyon Road die vom Grand Staircase Escalente in die Glen Canyon Recreation Area führt.
Die Cottonwood Canyon Road, die das Grand Staircase Escalante mit der Glen Canyon Recreation Area verbindet

Viele Dirt Roads durchziehen das Colorado Plateau

Dirt Roads werden euch in Utah oder Arizona immer wieder begegnen, wenn ihr wandern wollt.Mit wandern meine ich Touren, die tief in die Canyons des Colorado Plateau führen und nicht kurze Abstecher zu Aussichtsplattformen. Das Colorado Plateau ist durchzogen mit Dirt Roads, die zu den Ausgangspunkten von interessanten Canyonwanderungen führen, zu so genannten Trailheads. Allein die Fahrt auf einer Dirt Road ist meist Abenteuer pur und führt oft durch spektakuläre Landschaften.

Was sind Dirt Roads?

Dirt Roads nennt man in den USA unbefestigte Straßen, die nicht geteert sind und aus Sand und/oder Gestein bestehen.Auf Deutsch sagt man Piste oder Naturstraße dazu.Je nach Beschaffenheit und Wetterlage sind die Dirt Roads unterschiedlich gut befahrbar. Von festem Waschbrett über rutschige Sandpiste bis hin zu zerklüfteter, spitzsteiniger Felsstruktur kann man alles vorfinden. Einige der Straßen sind in so schlechtem Zustand, dass man sie nur mit einem Jeep oder ähnlichem befahren kann. Da es auf dem Colorado Plateau zu heftigen Gewittern kommen kann, die mit starken Regenfällen einhergehen können, sind Dirt Roads manchmal unbefahrbar. Meist führen sie jedoch durch nahezu unberührte, wilde Natur und sind bereits deswegen eine Reise wert -- sofern Euer Auto und die Wetterkonditionen dies zulassen.
Blick auf ein Trailhead-Schild, das den Ausgangspunkt für mehrere Wanderungen entlang der Cottonwood Canyon Road markiert.
Dirt Roads führen zu den Ausgangspunkten von Wanderungen, hier ein Trailhead für Wanderungen entlang der Cottonwood Canyon Road

Dirt Roads befahren - nicht gerade gemütlich!

Eines Tages Ende Mai fuhr ich wieder einmal auf der wildromantischen Cottonwood Canyon Road. Diese Dirt Road ist rund 64 km lang. Wenn sie sich in gutem Zustand befindet, besteht ihre Oberfläche aus einer (meist) festen Sandstruktur. Dann ist sie einfach zu befahren und man benötigt rund zwei Stunden von einem Ende bis zum anderen. Meine Begleitung und ich fuhren bei rund 22 Grad Celsius und Sonnenschein am Südende der Dirt Road in den Cottonwood Canyon hinein. Es ist eine wunderschöne, sehr bizarre Landschaft, die sich links und rechts von einem auftut. Worauf wir gar nicht vorbereitet waren: Ungefähr nach der Hälfte der Strecke verdunkelte sich plötzlich der Himmel, die Temperatur fiel auf sieben Grad Celsius und es fing an zu schneien. Der feste Sand unserer Straße verwandelte sich binnen von Minuten in zähen, rotbraunen Schlamm. Trotz unseres SUVs mit Allradantrieb fing das Auto gefährlich von einer Seite zur anderen an zu rutschen – und das bei diversen steil abschüssigen Passagen. Drei Stunden nach einer Fahrt mit mehr als einem kritischen Moment waren wir endlich draußen. Was soll ich sagen – es lohnt sich für solche Fälle unbedingt, jemand aus der Alpenregion dabei zu haben, der seine Erfahrungen mit vereisten Bergstraßen in dieses ähnliche Szenario einbringen kann. Das Stichwort lautet „Gegenlenken“.

Selbstverständlich solltet ihr vermeiden, in eine solche oder andere brenzlige Situationen auf diesen speziellen Straßen zu kommen. „Saftey first“ heißt die Maxime, wenn Ihr ein paar grundsätzliche Dinge berücksichtigt, wird die Fahrt auf Dirt Roads keine Probleme verursachen.

Hier ein Jeep Wrangler auf der Fahrt durch das Great Basin in Nevada.
Ein Jeep Wrangler ist das perfekte Auto für Fahrten auf Dirt Roads

So fahr Ihr sicher auf Dirt Roads

Hier meine ultimativen Tipps für eine sichere Fahrt auf Dirt Roads:

- Wer plant, Dirt Roads zu fahren, sollte zumindest einen Mittelklasse-SUV mit „High Clearance“haben

- Wettercheck: am besten in der Rangerstation vor Ort, die gibt es (fast) immer

- Reifendruck an die Wetter- und Straßenverhältnisse anpassen, um eine Reifenpanne zu vermeiden (ganz
allgemein gesprochen sollte der Reifendruck bei Wärme und auf Dirt Roads eher etwas geringer sein als die
empfohlenen 100%)

- Für den Fall, dass man doch mal einen Platten hat: wissen, wo sich der Reservereifen befindet

- Für den Fall, dass man doch mal einen Platten hat: wissen, wie man einen Reifen wechsel

- Immer einige Liter Wasser dabei haben

- Vorsicht roter Sand: helle Kleidung lieber ganz unten im Koffer aufbewahren oder gleich zuhause lassen

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