Dirt Roads werden euch in Utah oder Arizona immer wieder
begegnen, wenn ihr wandern wollt.Mit wandern meine ich Touren, die tief in die Canyons des Colorado Plateau führen und nicht kurze Abstecher zu Aussichtsplattformen. Das Colorado Plateau ist
durchzogen mit Dirt Roads, die zu den Ausgangspunkten von interessanten
Canyonwanderungen führen, zu so genannten Trailheads. Allein die Fahrt auf einer Dirt Road ist meist Abenteuer pur und führt oft durch spektakuläre Landschaften.
Eines Tages Ende Mai fuhr ich wieder einmal auf der wildromantischen Cottonwood Canyon Road. Diese Dirt Road ist rund 64 km lang. Wenn sie sich in gutem Zustand befindet, besteht ihre Oberfläche aus einer (meist) festen Sandstruktur. Dann ist sie einfach zu befahren und man benötigt rund zwei Stunden von einem Ende bis zum anderen. Meine Begleitung und ich fuhren bei rund 22 Grad Celsius und Sonnenschein am Südende der Dirt Road in den Cottonwood Canyon hinein. Es ist eine wunderschöne, sehr bizarre Landschaft, die sich links und rechts von einem auftut. Worauf wir gar nicht vorbereitet waren: Ungefähr nach der Hälfte der Strecke verdunkelte sich plötzlich der Himmel, die Temperatur fiel auf sieben Grad Celsius und es fing an zu schneien. Der feste Sand unserer Straße verwandelte sich binnen von Minuten in zähen, rotbraunen Schlamm. Trotz unseres SUVs mit Allradantrieb fing das Auto gefährlich von einer Seite zur anderen an zu rutschen – und das bei diversen steil abschüssigen Passagen. Drei Stunden nach einer Fahrt mit mehr als einem kritischen Moment waren wir endlich draußen. Was soll ich sagen – es lohnt sich für solche Fälle unbedingt, jemand aus der Alpenregion dabei zu haben, der seine Erfahrungen mit vereisten Bergstraßen in dieses ähnliche Szenario einbringen kann. Das Stichwort lautet „Gegenlenken“.
Selbstverständlich solltet ihr vermeiden, in eine solche oder andere brenzlige Situationen auf diesen speziellen Straßen zu kommen. „Saftey first“ heißt die Maxime, wenn Ihr ein paar grundsätzliche Dinge berücksichtigt, wird die Fahrt auf Dirt Roads keine Probleme verursachen.
Hier meine ultimativen Tipps für eine sichere Fahrt auf Dirt Roads:
- Wer plant, Dirt Roads zu fahren, sollte zumindest einen Mittelklasse-SUV mit „High Clearance“haben
- Wettercheck: am besten in der Rangerstation vor Ort, die gibt es (fast) immer
- Reifendruck
an die Wetter- und Straßenverhältnisse anpassen, um eine Reifenpanne zu
vermeiden (ganz
allgemein gesprochen sollte der Reifendruck bei Wärme und auf Dirt
Roads eher etwas geringer sein als die
empfohlenen 100%)
- Für den Fall, dass man doch mal einen Platten hat: wissen, wo sich der Reservereifen befindet
- Für den Fall, dass man doch mal einen Platten hat: wissen, wie man einen Reifen wechsel
- Immer einige Liter Wasser dabei haben
- Vorsicht
roter Sand: helle Kleidung lieber ganz unten im Koffer aufbewahren oder gleich zuhause lassen
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